Jordanien, al Azraq,

Syrienkrise: Montabaurer Fabian Fasel im Auslandseinsatz

Insgesamt vier Wochen lang dauerte der Auslandseinsatz für den Montabaurer THW'ler Fabian Fasel im jordanischen Flüchtlingslager al Azraq. Er unterstützte beim weiteren Aufbau des neuen Flüchtlingslagers und war als Program Officer für die Bereiche Erdarbeiten und Betonnachbearbeitung eingesetzt.
Fabian Fasel bei der Arbeitseinteilung (Foto: THW, Nicolas Hefner)

Fabian Fasel bei der Arbeitseinteilung (Foto: THW, Nicolas Hefner)

Seine Aufgabe bestand darin, die einheimischen jordanischen Baufirmen bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten anzuleiten, mit seinem Expertenwissen zu unterstützen und mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl syrischer Flüchtlinge in Jordanien war es notwendig geworden, ein zweites Flüchtlingslager aufzubauen. Gemeinsam mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), dem UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) und dem THW plante das Land Jordanien dieses Camp für insgesamt rund 120.000 Flüchtlinge. Auf brachliegendem Gebiet nahe der syrisch-jordanischen Grenze entstand somit innerhalb von circa 3 Monaten für die Menschen eine weitere Zufluchtsstätte.

Aufgabe der THWlerInnen war primär der Bau von sogenannten WASH-Komponenten (Wasser, Sanitär, Hygiene). Dazu zählten das Errichten von Frischwassertanks, eines Wassernetzes zur Versorgung mit Trinkwasser, die Errichtung von Sanitäranlagen sowie der Bau von Abwassertanks.

Mit einer Kapazität von bis zu 570.000 Litern pro errichtetem Wasserspeicherplatz können 19.000 Flüchtlinge täglich mit dem lebensnotwendigen Nass versorgt werden. Von den vier Wasserspeicherplätzen gelangt das Wasser durch zwölf Kilometer lange Rohrleitungen zu den mehr als 20 Wasserausgabestellen sowie zu 30 im Camp verteilten Institutionen wie Schulen und Kindergärten. Insgesamt wurden mehr als 2.100 Tanks von den THW-HelferInnen verbaut, um die Abwasserentsorgung in Teilen des Lagers sicher zu stellen. Das THW arbeitete auch mit einheimischen jordanischen Baufirmen zusammen. Gemeinsam arbeiteten UN-Vertreter und humanitäre Organisationen, um die Infrastruktur bereitzustellen, die die Menschen für ein geregeltes Leben im Flüchtlingslager benötigen: Krankenhäuser, Straßen und Büros.

"Wir arbeiteten täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr bei 40 Grad Tagestemperatur", so der Montabaurer Fabian Fasel. "Das Verhältnis zu den einheimischen Kollegen war durch die kulturellen Unterschiede nicht immer ganz einfach", so Fasel weiter. Auf jeden Fall würde er nochmals nach Jordanien gehen, "der humanitäre Beitrag des THW zur Linderung der dortigen Not ist beeindruckend und wichtig", so das Resümee des THWlers Fasel. Seit Mitte 2012 war das THW im nahe gelegenen Flüchtlingscamp al Zaatari tätig. Beim Aufbau einer Zeltstadt stellten die Experten des THW ihr Können im Bereich "Campbau" tagtäglich unter Beweis: Unter fachlicher Anleitung der THWlerInnen errichteten lokale Kräfte mehr als 400 Sanitäreinheiten mit rund 1.000 Duschen und Toiletten.

Außerdem entstanden fast 150 Kücheneinheiten mit jeweils zwei Gemeinschaftsküchen. Die Helferinnen und Helfer des THW unterstützen UNICEF beim Management eines Lagers für allgemeine Hilfsgüter sowie Versorgungsgüter für Kinder. Darüber hinaus wurde ein Drainagesystem gebaut, um das Camp vor Überflutungen zu schützen. Die Arbeiten in Zaatari sind mittlerweile komplett abgeschlossen und an UNICEF und weitere Partnerorganisationen übergeben. Finanziert wird das THW-Engagement in Jordanien durch das Auswärtige Amt und UNICEF. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis zu vier Millionen Menschen innerhalb Syriens als Binnenvertriebene gelten und humanitäre Hilfe benötigen. Die Flüchtlingssituation verschärft sich demnach weiter.

Fabian Fasel (28 Jahre) ist seit 1996 beim THW Montabaur. Der gebürtige Salzer hat sein ehrenamtliches Engagement mit 11 Jahren als Junghelfer beim THW in Montabaur begonnen. Seit 2004 bekleidet Fabian Fasel die Funktion des Gruppenführers der 2. Bergungsgruppe im Technischen Zug des Montabaurer THW. Durch weiterführende Ausbildungen steht er dem THW seit 2011 als Experte für Auslandseinsätze zur Verfügung.


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