Koblenz,

Bombenentschärfung in Koblenz - 21.000 Anwohner evakuiert

Nach dem Fund einer 500 kg schweren amerikanischen Fliegerbombe am 28.08.2017 mussten große Teile von Koblenz am Samstag für die Entschärfung evakuiert werden. Die Räumung betraf neben 21.000 Anwohnern auch zwei Altenheime, ein Krankenhaus sowie die Justizvollzugsanstalt.
Meldekopf Zugtrupp OV Montabaur im Bereitstellungsraum Goldgrube (Foto: THW Montabaur)

Meldekopf Zugtrupp OV Montabaur im Bereitstellungsraum Goldgrube (Foto: THW Montabaur)

Im Rahmen von Tiefbauarbeiten für einen neuen Kindergarten wurde am Montag, den 28.08.2017 eine 500 kg schwere Fliegerbombe auf der Karthause entdeckt. Für die geplante Evakuierung am 02.09. arbeiteten Feuerwehr, THW, Sanitätsdienste, Polizei, Ordnungsamt und Kampfmittelräumdienst eng zusammen.

Für Samstag Vormittag wurden 21.000 Anwohner aufgefordert, bis 13:00 Uhr ihre Wohnungen zu verlassen. Neben Privathaushalten mussten zwei Altenheime, das Brüderkrankenhaus sowie die Justizvollzugsanstalt evakuiert werden. Dies forderte die 800 am Einsatz beteiligten Einsatzkräfte aller Organisationen heraus. Straßen wurden abgesperrt, mit Rettungswagen wurden Rollstuhlfahrer in umliegende Einrichtungen gebracht und die Bereitstellungsräume mit Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und THW-Einheiten gefüllt.

Ab 13:00 Uhr begann die Kontrolle des Evakuierungsbereiches mit 80 Fußtrupps. Der Beginn der Entschärfungsarbeiten verzögerte sich, da ungewöhnlich viele Bewohner sich weigerten, ihre Wohnung zu verlassen; insgesamt mussten 28 Wohnungen geöffnet werden. Bei den Bewohnern zweier Wohnungen musste sogar das Ordnungsamt einschreiten.

Der Kampfmittelräumdienst begann so verspätet um 15:25 Uhr mit der Entschärfung und konnte ca eine Stunde später erfolgreich verkünden: "Bombe entschärft!"

Für die Stadt Koblenz sind Bombenentschärfungen keine Seltenheit. Im Schnitt muss ein Mal jährlich aufgrund eines Sprengmittelfundes evakuiert werden. Die letzten größeren Einsätze waren 2015 mit 10.000 bzw. 2011 mit 45.000 betroffenen Anwohnern. 2016 wurde der Kampfmittelräumdienst durch die Stadt Koblenz geehrt und im "Goldenen Buch" der Stadt eingetragen.

Dennoch hat jeder Einsatz seine eigenen Herausforderungen, über die Jahre und die vielen Einsätze hat sich das eingespielte System immer weiter verbessert. Die Zusammenarbeit zwischen dem THW und der Stadt Koblenz ist heute sehr eng und die THW-Ortsverbände übernehmen eine Vielzahl von Schnittstellenaufgaben, insbesondere im Bereich der Führung.

Das Technische Hilfswerk war mit ca. 80 Helferinnen und Helfern in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Ein THW-Fachberater des OV Koblenz sowie Führungsgehilfen der Fachgruppe Führung/Kommunikation des OV Landau waren in der Technischen Einsatzleitung vertreten. Im Ortsverband Koblenz stand ein Technischer Zug mit der Fachgruppe Räumen in Bereitschaft.

Verschiedene Ortsverbände aus dem Geschäftsführerbereich Koblenz stellten Personal und Fahrzeuge, die mit ortskundigen THWlern besetzt wurden und mittels Lautsprecherdurchsagen über die Evakuierung informierten. Mehreren Zugtrupps bzw. einem Führungstrupp wurde die Aufgabe übertragen, die Bereitstellungsräume von Feuerwehr und Sanitätsdienst zu organisieren. In einem Bereitstellungsraum sammeln sich die Einheiten der Organisation und warten auf ihre Einsatzaufträge.

Der Ortsverband Montabaur war mit seinem Zugtrupp für den reibungslosen Ablauf im Bereitstellungsraum Goldgrube an der Julius-Wegeler-Schule verantwortlich.

Der Ortsverband und die Geschäftsstelle Koblenz besetzten ihre Leitungs- und Koordinierungsstäbe.

Beteiligt waren folgende Ortsverbände:

Ahrweiler
Andernach
Koblenz
Lahnstein
Mayen
Montabaur
Landau (Geschäftsführerbereich Neustadt a.d.W.)
Neuwied
Sinzig
Westerburg

sowie die GSt Koblenz.


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